Samstag, 17. Oktober 2015

Echo de Derborence

In unseren Herbstferien in Ovronnaz haben wir (Eva und Patrick) eine Wanderung zum Lac de Derborance unternommen. Die beiliegende Komposition für Alphorn- Trio ist dabei entstanden:
https://youtu.be/e5LtBMyhTxE

Der Lac de Derborence liegt auf 1'500 m.ü.M.  im Talkessel von Derborence. Der See wird aufgestaut durch die Geröllmassen der Bergstürze aus den Jahren 1714 und 1749. Nördlich des Sees erstrecken sich die Hänge der Diablerets, (Teufelsberge), östlich erstreckt sich das Derbonnetal, westlich das Chevilletal.
Ein grosser Teil einer Felswand brach 1749 am Hang des Diablerets auf 1'900 m ü. M. ab und schoss in den Talkessel. An seinen Ufern und auf den Geröllhalden hat sich der jüngste Urwald der Schweiz herausgebildet, welcher heute als einer von dreien noch in seinem Originalzustand anzutreffen ist.

Die Mystik und Geschichte des Ortes
Vor dem Bergsturz vom 23. September 1714 lebten in dem Tal von Derborence in den Orten Derborence und Godet einige Hirten in Alphütten. Zwei Tage nach der Katastrophe suchte der damalige Pfarrer von Ardon die Unglücksstelle auf, um den Teufel auszutreiben (die Einheimischen hielten den Bergsturz für ein Werk des Bösen und nannten von nun an auch die ursächlichen Berge, die zuvor Rochers oder Scex de Champ genannt wurden, Diablerets also Teufelsberge oder Teufelshörner) und berichtete, dass 55 Alphütten vernichtet und 14 Menschen ihr Leben verloren hätten.
Beim zweiten Bergsturz am 23. Juni 1749 wurden weitere 40 Alphütten zerstört. Er verursachte durch 50 Mio. Kubikmeter herabstürzendes Gestein das Aufstauen des Sees. Lange Zeit wurde das Tal gemieden und nur zögerlich kehrten die Menschen in das anscheinend verfluchte Tal zurück. So konnte sich eine unberührte Flora entwickeln, unbeeinträchtigt von wirtschaftlicher Nutzung. 1911 wurde das Tal von Derborence zum Jagdschutzgebiet erklärt.
1934 schrieb der waadtländische Schriftsteller Charles Ferdinand Ramuz einen Roman, mit dem Namen Derborence, über die Geschehnisse des Bergsturzes von 1714. 1985 wurde der Roman unter gleichem Namen als Derborence von dem Regisseur Francis Reusser verfilmt.